FAQ - Die häufig gestellten Fragen

Auf dieser Seite möchte ich Antworten geben auf die Fragen, die mir am häufigsten gestellt werden. So habt ihr vorab schon einige Informationen und könnt besser entscheiden ob die Haltung von Meerschweinchen, insbesondere Cuys, wirklich etwas für euch ist.


Frage 1
Kann man Meerschweinchen und Cuys zusammen halten?

Ganz klar: JA!
Meerschweinchen und Cuys können problemlos zusammen gehalten werden. Zwar sind die Cuys um einiges größer und auch in ihrem Verhalten etwas "gröber" und "rabiater" als ihre kleineren Verwandten, doch in Sozialverhalten, Ernährung, etc. sind sie quasi gleich. Lediglich das Platzangebot muss stimmen. Cuys brauchen etwa doppelt so viel Platz wie ein normales Meerschweinchen (Meerschweinchen: 0,5qm je Tier, Cuys: 1-1,5qm je Tier), aber was die Gestaltung des Geheges angeht haben sie die selben Ansprüche. Sie brauchen viele Versteckmöglichkeiten (die natürlich groß genug sein sollten, besonders die Eingänge!), damit sie sich vor Fressfeinden verstecken können. Sie brauchen ebenso eine große Schutzhütte die im Winter bei Außenhaltung Wärme und Schutz vor der Witterung bietet und sie benötigen ebenso eine abwechslungsreich gestaltete Umgebung die sie erkunden können.


Frage 2
Brauchen Cuys Kraftfutter/Pellets?

Ja und nein. Cuys neigen zur Fettleibigkeit, weswegen eine Fütterung mit Kraftfutter nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt ist, bzw. überhaupt notwendig ist. Mit einer ausgewogenen Ernährung die auf Frischfutter basieren sollte bekommen Cuys in der Regel alle Nährstoffe die sie brauchen. Leben sie ganzjährig draußen, kann etwas selbstgemischtes Fettfutter, bestehend aus Saaten, etc. zusätzlich angeboten werden. Doch auch dann nur in Maßen, nicht in Massen. Ein zu dickes Cuy neigt zu anderen Erkrankungen und wird in der Regel nicht sehr alt. Außerdem schränkt Übergewicht die Beweglichkeit ein, was zu noch mehr Verfettung führt.
Eine Ausnahmesituation in der Kraftfutter oder Vitamin C Pellets sinnvoll sein können ist die Tragzeit. Wenn ihr also züchtet und eure Cuysau tragend ist, kann eine zusätzliche Fütterung, gerade von Vitamin C Präparaten, sinnvoll sein um beispielsweise einer Schwangerschaftstoxikose vorzubeugen. Aber auch hier gilt: In Maßen, nicht in Massen. Eine zu dicke Cuysau kann Probleme während der Tragzeit bekommen und auch bei der Geburt kann es zu problematischen Situationen kommen, wenn sich die Muttersau zum Beispiel nicht gut genug beugen kann um zum Beispiel die Eihülle zu zerbeißen oder die Nabelschnur zu durchtrennen.


Frage 3
Können Cuys ganzjährig draußen leben?

Ja! Cuys haben keine Probleme damit auch im Winter draußen zu leben. Es gibt jedoch ein paar Punkte die beachtet werden müssen damit die Tiere nicht krank werden.
1.) Sie brauchen genügend Platz um sich zu bewegen. Cuys laufen sich quasi "warm".
2.) Es muss mindestens eine Schutzhütte vorhanden sein die ausreichend groß für alle Tiere ist und die gegen die Witterung geschützt ist. Das heißt geschützt vor Regen/Nässe und Wind. Eine Isolierung mit Styropor ist möglich, verhindert aber das Nässe nach außen entweichen kann, wodurch es schneller zu Schimmelbildung kommt. Eine Isolierung mit Luft (Holz - Luft - Holz) ist sinnvoller. Alternativ kann man auch einfach direkt sehr dicke Holzplatten nehmen (ab 18mm Stärke), da diese direkt selbst isolierend wirken. Die Hütten sollten nicht zu hoch sein, damit die Schweinchen die Möglichkeit haben die Luft mit ihrer Körperwärme aufzuwärmen.
3.) Das Streu in den Schutzhütten muss sehr regelmäßig gewechselt werden, damit es dort immer trocken ist. Gerade wenn es draußen nasskalt ist, brauchen die Cuys einen trockenen Rückzugsort wo sie sich aufwärmen können. Das funktioniert in nassem Stroh nicht. Können sich die Tiere nicht trocknen droht Erkältungsgefahr. 
4.) Die Fütterung sollte etwas angepasst werden, d.h. schon im Herbst ist eine Ergänzung mit sogenanntem "Fettfutter" sinnvoll. Dieses besteht aus Sämereien und energiereichem Futter, wie zum Beispiel Sonnenblumenkernen, Hirse, Erbsenflocken, Kardisaat, etc.
Aber Achtung: Dieses Futter nur sparsam rationieren! Sonst verfetten die Cuys und dicke Cuys bewegen sich weniger, was gerade im Winter nicht von Vorteil ist.

So vorgesorgt haben Cuys auch kein Problem damit durch den Schnee zu laufen oder über eine nasse oder gefrorene Wiese. Solange sie sich in einen trockenen Stall zurückziehen können ist der Winter kein Problem.


Frage 4
Reicht es wenn ich alle 1-2 Tage etwas Frischfutter gebe?

Nein das reicht nicht. Cuys und Meerschweinchen sind Frischköstler, das heißt ihre Hauptnahrung besteht aus frischen Gräsern, Gemüse, Obst und Zweigen. Den Hauptteil der Flüssigkeit nehmen sie über die Nahrung auf. Somit ist eine Fütterung ausschließlich oder fast ausschließlich mit trockenen Bestandteilen (wie Heu, Pellets, Trockenkräutern, etc.) nicht artgerecht und birgt sogar große gesundheitliche Gefahren. Da die Schweinchen es von Natur aus nicht gewöhnt sind viel zu trinken, kann es durch die vermehrte Aufnahme von trockenen Futterbestandteilen zu einem "Calciumstau" im Körper kommen, da das überschüssige Calcium nicht über den Urin ausgeschieden werden kann. So kann es zu Blasengrieß und Blasensteinen kommen, die meist operativ entfernt werden müssen und dazu noch sehr sehr schmerzhaft sind.
Für Cuys (als auch Meerschweinchen und Kaninchen) gilt: Sie brauchen zwingend rund um die Uhr etwas zu fressen! Allein schon deshalb, weil sie einen sogenannten "Stopfdarm" haben, das beudeutet das hinten nur etwas raus kommt, wenn vorne etwas rein geht. Aufgrund fast vollständig fehlender Darmperistaltik (Darmbewegungen) ist es diesen Tieren nicht möglich Kot abzusetzen ohne Futternachschube der den Kot quasi nach draußen drückt. Gibt es also längere Zeit keinen Futternachschub bleibt Futter im Darm liegen und fängt an zu gähren. Das führt zu starken Aufgasungen/Blähungen und starken Schmerzen. Durch die Schmerzen bedingt verweigert das Tier die weitere Aufnahme von Futter und ein Teufelskreis beginnt.
Darum ist es wichtig den Tieren Futter "ad libitum" (zur freien Verfügung) in ausreichenden Mengen anzubieten. So sollte rund um die Uhr hochwertiges, langfaseriges, schonend getrocknetes Heu zur Verfügung stehen, welches mit Trockenkräutern und jeder Menge Frischfutter ergänzt wird. Im Idealfall fütter man morgens einmal und abends einmal. Irgendwann bekommt man ein Gefühl dafür wie viel die Tierchen zwischen den Fütterungen fressen und kann dementsprechend die Rationen zu anpassen das bei der nächsten Fütterung fast nichts mehr übrig ist.
Bei der Auswahl der Frischfuttersorten sind die Gemüse-, Obst- und Kräuterlisten von www.meerschweinchenwiese.de hilfreich.


Kontakt

Zossener Cuyhof

15806 Zossen
südlich von Berlin

Adresse auf Anfrage